Kundalini Yoga – Das Yoga der Bewusstheit
Kundalini Yoga, wie es von Yogi Bhajan gelehrt wurde, gilt als die umfassendste aller Yogatraditionen. Es vereint Meditation, Mantra, körperliche Übungen und Atemtechniken zu einer ganzheitlichen Praxis. Kundalini Yoga wird auch als Raj Yoga bezeichnet, da es die acht Glieder des Yoga zu einer einzigartigen Praxis der Exzellenz und Ekstase verbindet.
„Kundalini“ bedeutet wörtlich „die Locke der Haarlocke des Geliebten“. Diese poetische Metapher beschreibt den Energie- und Bewusstseinsfluss, der in jedem von uns existiert und uns befähigt, mit dem universellen Selbst zu verschmelzen – oder uns mit ihm zu „verbinden“. Diese Verschmelzung von individuellem und universellem Bewusstsein schafft eine göttliche Einheit, die als „Yoga“ bezeichnet wird.
Die Upanishaden, die bis ins 5. Jahrhundert v. Chr. zurückreichen, beschreiben die Kundalini, obwohl die mündliche Überlieferung dieser Lehren noch weiter in die Vergangenheit reicht. Über Jahrtausende hinweg war diese heilige Wissenschaft und Technologie geheim und wurde ausschließlich mündlich vom Meister an ausgewählte Schüler weitergegeben.
Wir praktizieren in regelmäßigen Abständen in Ried im Oberinntal (Tirol). Bitte sende uns eine Nchricht wenn du Interesse hast, du bekommst dann den nächsten Termin zugesandt.
Kundalini Yoga – auch bekannt als das Yoga des Bewusstseins – legt den Schwerpunkt auf Selbstwahrnehmung und die Erfahrung des höchsten Bewusstseins. Die Technologie des Kundalini Yoga ist eine Wissenschaft von Geist und Körper, die darauf abzielt, den Geist zu erheben. Sie kennt keine Grenzen und keine Diskriminierung und ist daher für jeden geeignet – universell und überkonfessionell.
In der alten Tradition des Yoga ist Kundalini Yoga ein Weg, der von Menschen mit Familie und Beruf praktiziert wird, im Gegensatz zum Weg der Entsagung, der Zölibat und den Rückzug aus der Gesellschaft vorsah – was früher der übliche Weg eines Yogis war.
Seine Effizienz und Effektivität – das ist die Kraft von Kundalini Yoga. Kundalini Yoga ist schnell. Da es als System für den Alltag entwickelt wurde, können die Veränderungen, die du in deinem Leben bewirken möchtest, mit Kundalini Yoga wesentlich schneller eintreten als bei vielen anderen Yogastilen. Die Vielfalt der Techniken und Meditationen ist enorm, was es dem Lehrer ermöglicht, ein Programm zusammenzustellen, das individuell auf den Einzelnen und seine Ziele zugeschnitten ist.
Kundalini Yoga ist ein sicherer Weg, die natürlichen Ressourcen des Körpers zu stimulieren und gesund, glücklich und heilig zu werden – auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene. Es ist ein bewährter Pfad zum Selbst und zur Seele, hin zu einer Erfahrung der eigenen höchsten Bestimmung.
Das Hauptziel von Kundalini Yoga besteht darin, das volle Potenzial des menschlichen Bewusstseins in jedem Einzelnen zu wecken – also unser Bewusstsein zu erkennen, zu verfeinern und auf unser unbegrenztes Selbst auszuweiten. Es geht darum, jegliche innere Dualität aufzulösen, die Fähigkeit zum tiefen Zuhören zu entwickeln, innere Stille zu kultivieren und in allem, was wir tun, zu gedeihen, um unser volles Potenzial auszuschöpfen.
Der Fokus des Kundalini Yoga liegt auf der persönlichen Erfahrung und Bewusstheit durch die Praxis von Kriya und Naad. Ziel ist es, die Kundalini-Energie zu erwecken, um das volle Potenzial des Nerven- und Drüsensystems zu aktivieren und das subtile System der Chakren und Meridiane im Körper ins Gleichgewicht zu bringen. „Kriya“ bezeichnet ein orchestriertes Muster aus Bewegungen, Klängen, Pranayam, Mudras, Konzentration und Meditation, das die Energien von Körper und Geist gezielt auf ein bestimmtes Ergebnis oder einen Bewusstseinswandel ausrichtet.
Kundalini Yoga stützt sich nicht nur auf eine dieser Techniken, obwohl viele davon angewendet werden. Vielmehr sorgt die einzigartige und bewährte Abfolge innerhalb jeder Kriya, wie sie von Yogi Bhajan gelehrt wurde, für stetigen, vorhersehbaren Fortschritt. Diese Methode nutzt die grundlegenden Funktionen von Körper und Geist, um schnelles, nachhaltiges persönliches Wachstum und Heilung zu fördern. In dieser Tradition wird Meditation nicht von Asana oder Yoga getrennt betrachtet, sondern ist ein integraler Bestandteil der Praxis. Die Kriya-Übungen bereiten Körper und Geist darauf vor, in einen Zustand tiefer Meditation einzutreten.
Unser grundlegendes Ziel ist es, die innere Kraft des Einzelnen zu wecken, seine Grenzen zu überschreiten, die eigene Unendlichkeit zu erfahren und die persönliche Bestimmung zu erfüllen.
Kundalini Yoga beinhaltet typischerweise Pranayama und Meditation. Zu den Pranayama-Techniken gehören der Ein-Minuten-Atem, der Feueratem, die Wechselatmung, Sitali Pranayam und Schwebeatem-Techniken, um nur einige zu nennen. Meditationen im Kundalini Yoga beinhalten oft Bewegungen oder Mantras und umfassen in der Regel einen Augenfokus (Drishti) sowie Mudras (Handstellungen) und Asanas (Körperhaltungen). Viele der Kriyas und Meditationen, wie sie von Yogi Bhajan gelehrt wurden, integrieren Mantra und Chanten.
Eines der ersten Anzeichen für das Erwachen der Kundalini ist ein neues Bewusstsein für die Kraft unserer Worte. Man beginnt, mit Mantras und Naad – dem inneren Klangstrom – zu meditieren und diesen weiterzuentwickeln. Kundalini Yoga wurde häufig fälschlicherweise als Mantra Yoga bezeichnet, weil es in vielen Kriyas und Meditationen Klänge verwendet. Die Nutzung von Mantras im Kundalini Yoga ist jedoch besonders effektiv, um zwei zentrale Ziele der Praxis zu erreichen: die Ausdehnung des Selbst und die Erhebung des Geistes.
Mantras sind auch eine wertvolle Unterstützung für jene, die neu in der Meditation sind und die absolute Stille herausfordernd finden. In diesem Sinne kann es als „Anfängerpraxis“ betrachtet werden, die jedem hilft, Klarheit, Ausgeglichenheit und Gelassenheit zu erlangen. Darüber hinaus gibt es viele stille Meditationen, die in einer tief transformierenden Stille – genannt Shuniya – praktiziert werden.
In jeder Kundalini Yoga Klasse, wie sie von Yogi Bhajan gelehrt wurde, kannst du weltweit die folgenden sieben Hauptkomponenten erwarten:
- Einstimmung mit dem Adi Mantra
- Pranayam oder Aufwärmübungen
- Kriya
- Entspannung
- Meditation
- Mantra-Chanten
- Abschluss mit dem Segenslied „May the Long Time Sun Shine Upon You“.
Kriyas sind vollständige Übungsreihen, die in der von Yogi Bhajan vorgegebenen Abfolge ausgeführt werden. Diese Sequenzen können einfach und kurz sein, oder sie können kraftvolle, sogar anstrengende Übungen und intensive Atemtechniken wie den Feueratem beinhalten. Sie fordern und stärken das Nerven- und Hormonsystem und testen den Willen des Praktizierenden, über die Grenzen des Egos hinauszuwachsen.
Eine typische Unterrichtsstunde dauert 60 bis 90 Minuten: 5–10 Minuten Aufwärmen, 30–45 Minuten Kriya, 5–15 Minuten Entspannung und 11–31 Minuten Meditation.
Kundalini Yoga als Praxis ist ein Raj Yoga und kombiniert alle traditionellen acht Glieder des Yoga. Yogi Bhajan war Schüler zweier Meister. Sant Hazare Singh erklärte Yogi Bhajan im Alter von 16 ½ Jahren zum Meister des Kundalini Yoga. Viele Jahre später, in den Anfangsjahren seiner Lehrtätigkeit im Westen, erhielt Yogi Bhajan von Guru Ram Das, dem vierten Sikh-Meister, sein persönliches Gur-Mantra.
Kundalini Yoga wurde über Hunderte, vielleicht Tausende von Jahren, von Meister zu Schüler weitergegeben und überschneidet sich in den letzten 500 Jahren mit der Linie der Sikh-Meister wie Guru Nanak, Guru Ram Das und Guru Gobind Singh. Zu den Quellen dieses Yoga zählen auch viele andere Yogameister aus der Region des nördlichen Punjab in Indien sowie die einzigartigen Beiträge der Sikh-Gurus zur Verwendung von Naad und Shabad Guru. Guru Nanak gründete durch seinen Sohn Baba Siri Chand die Udassi-Linie. Baba Siri Chand, ein Meister, der mehr als 100 Jahre lang diente und lehrte, unterrichtete alle damals existierenden Yogalinien und bildete mehrere der Sikh-Gurus in ihrer Jugend aus.
Yogi Bhajan war der erste, der Kundalini Yoga sowohl im Osten als auch im Westen öffentlich lehrte. Heute wird diese Tradition durch die Technologie der „Goldenen Kette“ weitergegeben – eine Verbindung zu den Meistern durch den feinstofflichen Körper.